Würzburg (POW) Um 12.01 Uhr erklingt lauter Applaus im Würzburger Kiliansdom. Jetzt wissen die etwa 500 Menschen vor Ort und alle, die das Mittagsgebet über das Internet verfolgen, wie der neue Würzburger Weihbischof heißt: Paul Reder.
Die spannungsvolle Erwartung, die beim Orgelspiel von Professor Stephan Schmidt im Dom liegt, ist spürbar. Dann tritt Bischof Dr. Franz Jung an das Rednerpult und verkündet: „Die Zeit des Wartens hat ein Ende. Ich freue mich sehr, Ihnen heute mitteilen zu können, dass der Heilige Vater einen neuen Weihbischof für das Bistum Würzburg ernannt hat.“ Er freue sich, dass der Heilige Vater das Vertrauen in Reder gesetzt habe. Spiritueller Tiefgang, menschliche Reife, großes pastorales Engagement und nicht zuletzt die Gabe, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen und zu vermitteln, zeichneten den neuen Weihbischof aus. „Ich frühe mich sehr über einen neuen, überaus fähigen Mitarbeiter an meiner Seite im Bischofsamt.“
Bischof Jung dankt Weihbischof em. Ulrich Boom, der nach seiner altersbedingten Ruhestandsversetzung freiwillig bis zur Ernennung seines Nachfolgers noch im Amt war, herzlich für seinen Dienst – „nicht nur in der Zeit als Diözesanadministrator während der Sedisvakanz“. Boom liege im Krankenhaus und könne daher nicht vor Ort dabei sein. „Aber in Gedanken oder gar über Livestream ist er bei uns, und natürlich ist er auch informiert über seinen Nachfolger“, sagt der Bischof und wünscht Boom baldige Genesung.
Dann bittet Bischof Jung den ernannten Weihbischof, sein Wort an die Gläubigen zu richten. Reder ist bislang unauffällig im Langhaus gesessen. Nun geht er unter dem Beifall der Gläubigen im Seitenschiff des Langhauses nach vorne.
„Eine Woche, nachdem mich der Nuntius über meine Ernennung informiert hat, muss ich mir jetzt doch wohl selbst eingestehen, dass es sich nicht um ein Missverständnis handelt“, sagt der ernannte Weihbischof. Er habe vor zehn Jahren sein Leben für den priesterlichen Dienst am und im Volk Gottes übergeben und damals Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und seinen Nachfolgern Gehorsam versprochen. „In diesem Gehorsam nehme ich die Ernennung an und danke denen, die mir dadurch ihr Vertrauen aussprechen.“ Dann kündigt Reder an, nach Kräften seinen Beitrag zur Unterstützung des Bischofs und zum Wohl des Bistums zu leisten. Er wolle durch sein Amt und die damit verbundenen Aufgaben „Gott die Ehre geben und zum Heil der mir anvertrauten Menschen wirken“, sagt er und betont, dass er das „im Vertrauen auf Gottes Beistand und seine Gnade“ tue.
Dann grüßt er die Mitglieder der pastoralen Teams, mit denen er bislang zusammengearbeitet hat, und vor allem „die Menschen in den Gemeinden“. Besonders hebt der ernannte Weihbischof die Leute in den Gremien hervor und alle, die durch die Übernahme vielfältiger Aufgaben Verantwortung für die Kirche vor Ort übernehmen. „Nicht zuletzt grüße ich Euch Kinder und Jugendliche mit Euren Familien, weil ich mich durch Eure Ideen und Eure Lebendigkeit beschenkt fühle.“ Auch seiner Familie und den Freunden dankt er für ihre Begleitung. Dann bittet er Maria und insbesondere die Heiligen, die mit dem Bistum Würzburg eng verbunden sind, um ihre Fürsprache. Die Gläubigen und besonders „die geschätzten Ordensgemeinschaften“ im Bistum bitte er um Unterstützung im Gebet. „Ich bete auch für Euch.“
Nach einem Gebet für den ernannten Weihbischof, bei dem Bischof Jung die Bistumsheiligen um ihre Hilfe anruft, dem „Engel des Herrn“ und dem Lied „O himmlische Frau Königin“ muss Reder gleich weiter. Im Burkardushaus wartet die Presse auf den Neuen, um ihm ihre Fragen zu stellen.
POW Markus Hauck